Berge voller Geschichten und Mythen

Ungezähmt mäanderte die Isonta in einem Tal, das von hohem Schilf bedeckt war - eine einzige Urlandschaft. Vor etwa 2.100 Jahren war hier der Lebensraum der Ambisonten: "Die an der Isonta (Salzach) lebten" - so nannten sie damals den Fluss und diesen Keltenstamm. Der Talboden mit seinen vielen sumpfigen Stellen war unbewohnbar, so lebten sie in kleinen höher gelegenen Holzhäusern. Das Naglköpfl eignete sich bestens dazu. Von hier aus, strategisch genial, ließ sich das gesamte Tal überschauen. 

Isonta - die Keltenfee | Eine Hommage an die Zeit der Kelten | © TVB Piesendorf Niedernsill

Sie hat smaragdgrüne Augen, lange Haare und trägt als Druidin ein wunderschön besticktes Kleid und edlen Schmuck: unsere Keltenfee "Isonta". Die ersten Sonnenstrahlen färben das Naglköpfl in ein weiches Licht und vom Tal steigen die letzten Nebelschwaden auf. Sie liegt entspannt auf einer Holzliege und trinkt genüsslich ihre geliebte Ziegenmilch aus einer wunderschön verzierten Tonschale aus Venedig. Der Schönheit zuliebe tupft sie sich die letzten Tropfen auf Wangen und Stirn. 

Sie will Blumen pflücken und ihre aus Tauerngold gefertigte Kugel damit umhüllen. Die einzelnen Blumen werden mit einem selbstgesponnen Wollfaden verknüpft. So bittet sie für dieses Jahr um eine gute Ernte, heute sollen Mond und Sterne in einer günstigen Konstellation stehen. Sie bricht auf um Wurzeln und Kräuter zu sammeln ...

Für den Warenaustausch und ein paar wenige Luxusgegenstände führten die Wege der Ambisonten über die Alpen bis nach Venedig! Die Tage waren geprägt von Bewegung, vor allem zur Nahrungsbeschaffung, wie Jagd, Ackerbau und Kultivierung der Urlandschaft. 

Von damals bis heute haben 70 Generationen an dem gearbeitet, was wir heute so lieben: kultiviert und gepflegt in allen Richtungen, bis hinauf zu den wunderschönen Almböden. Und in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern lassen wir die Natur selbst Regie führen. 

Unsere Keltenfee "Isonta" im Logo von Piesendorf Niedernsill, ist eine Hommage an diese Zeit. 


Piesendorf

Piesendorf um 1914

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Piesendorf 1147 als "Puesendorf". Der Name leitet sich vom romanischen Priester Boso ab. Erste Besiedlungen rund um das Naglköpfl sind um 1500 v. Chr. bekannt. Im Zusammenhang mit der ersten urkundlichen Erwähnung spielte Friedrich von Walchen, der auch Erzbischof von Salzburg war, eine bedeutende Rolle. 
 

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Die Chinesenstadt

Sebastian Perfeller, ein Abenteurer und Phantast, der noch nie in seinem Leben in China gewesen war, erfüllte sich einen Traum: Ab etwa 1867 errichtete er in der Nähe seines Elternhauses in Fürth (Ortsteil von Piesendorf) ein Dorf im chinesischen Baustil mit zierlichen Türmchen, unzähligen Treppen und vielem mehr. 
 

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Wandmalereien in der Michaelskapelle

Michaelskapelle | © TVB Piesendorf Niedernsill, Foto Harry Liebmann

Bei Restaurierungsarbeiten in der Pfarrkirche Piesendorf wurde in der angebauten Michaelskapelle eine kunsthistorische Sensation entdeckt: Wandmalereien von großartiger und unschätzbarer Schönheit. Die gemalte Inschrift ist deutlich als Name "Michael" lesbar, die Jahreszahl ist als 143. (?) erkennbar. Die Malereien sind von dekorativen Schablonenrahmen umgeben.
 

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Keltischer Kraftplatz am Naglköpfl

Hier am Naglköpfl deuten Scherbenfunde und oberflächliche Grobprobegrabungen darauf hin, dass bereits in der späten Bronzezeit (Urnenfelderzeit) und in der frühen Hallstattzeit eine Knappensiedlung vorhanden gewesen sein musste und Kupfer abgebaut wurde.

Naglköpfl - Verteidigungswall | © TVB Piesendorf Niedernsill, Foto Harry Liebmann

Da bei archäologischen Ausgrabungen in Uttendorf (in Sichtweite) Steinkistengräber aus der Hallstattzeit gefunden wurden, ist davon auszugehen, dass auch hier Spuren zu finden sind. Auf jeden Fall deutet vieles darauf hin: 

  • Die freie Talsicht in alle Richtungen. 

  • Die strategisch günstige Lage: steil nach Süden und Westen abfallendes Gelände. 

  • Das flache, leicht ansteigende Gelände im Norden wurde vermutlich für Ackerbau und Viehzucht genutzt und war vom Tal aus nicht einsehbar. 

  • Und der heute noch gut sichtbare Schutzwall nach Osten. 

Eine reale Rekonstruktion der Siedlung und der Gräber wäre nur durch archäologische Ausgrabungen möglich, wobei heute neue Technologien wie Luftbildarchäologie, Laserscanning, Geomagnetik und Geoelektrik dem Blick unter die Erde ermöglichen.  

Heute ist das Naglköpfl ein magischer Kraftplatz, der zum Entspannen und Krafttanken einlädt. 


Kunstweg - zertifizierter Themenweg

Auf dem zertifizierten Kunstweg befinden sich drei Werke renommierter Berliner Künstler. 

Der Rundweg beginnt beim Wanderinfopoint und führt am Hinkelsteinbad vorbei in Richtung Hummersdorf zur ersten Kunststation "Schlangenbaum". Weiter geht es zum "Kopfsteher" und dann links entlang der Salzach bis zur Krinnerbrücke, wo die Kunstwerke "Salzachtanz" mit den Tauernliegen auf dich warten. Entspannt geht es über den Tauernradweg zum "Kunstwerk der Piesendorfer Grundzusammenlegung" und zurück zum Ausgangspunkt. 


Granitfindling am Rohrerberg 

Vor etwa 115.000 Jahren begann die letzte Kaltzeit der Erdgeschichte. Über Zehntausende von Jahren hinweg stießen die Gletscher aus dem Norden und aus den Alpen immer wieder vor, zogen sich zurück und dehnten sich wieder aus. Dabei haben die gewaltigen Eisströme Täler wie das Salzachtal ausgeschliffen und große Mengen an Gesteinsmaterial, Feinsedimente und mehrere tausend Tonnen schwere Felsbrocken mitgeschleppt. 

Die Spuren der Eiszeit sind noch heute in vielen Landschaften sichtbar. Am weitesten drangen die Alpengletscher vor rund 25.000 Jahren vor. Im deutschem Raum reichte die Vereisung fast bis nach München, in der Schweiz etwa bis Berg, Zürich und im Bodenseeraum bis Schaffhausen. Einige Gletscher erreichten ihr Maximum sogar erst nach dem Höhepunkt der letzten Eiszeit. Wie die Forscher herausfanden, war dies im Salzachtal vor rund 21.000 Jahren der Fall. 

Dieser ca. 25 Tonnen schwere Granitfindling auf ca. 1.350 m Seehöhe, wurde aus dem Uttendorfer Stubachtal nach Norden zum Piesendorfer Hochsonnberg (Rohrerberg/Ortsteil Walchen) transportiert. 


Niedernsill

Niedernsill mit Blick in das Mühlbachtal

Im Jahre 963 wird der Ortsteil Lengdorf (Lengindorf) urkundlich erwähnt. Im 12. Jahrhundert erscheinen Niedernsiller Güter in Übergabeurkunden als Besitz von St. Peter zu Salzburg auf. 

Der Name Niedernsill leitet sich von Nidrinseli ab setzt sich aus dem ursprünglichen Nidrin für "niedrigste" und seli für "Siedlung" zusammen. Niedernsill ist seit ca. 1140 urkundlich bekannt. 
 

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Noriker Museum

Der Noriker - ein Pferd mit Geschichte | © Nill (Wöckinger)

Noriker im Wandel der Zeit - Eine Ausstellung über Pferd & Mensch im Nationalpark Hohe Tauern

Der Noriker - ein Pferd mit Geschichte! Der Name Noriker leitet sich von der römischen Provinz Noricum ab. Die Entwicklung zum heutigen Typ hat viele Veränderungen erfahren und wird heute in fünf Blutlinien gezüchtet. Diese Pferderasse eignet sich besonders als Fuhr-, Reit- und Saumpferd. In der Ausstellung wird das Pferd in all seinen Tätigkeiten, Bewegungen und Verhaltensformen mit Hilfe modernster Technik dargestellt.
 

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Tauriska Mundartarchiv

Mundartarchiv im Samerstall Niedernsill | © museumswelten-hohetauern.at

Das Tauriska Mundartarchiv enthält ältere und zeitgenössische Mundartliteratur der Region in Form von Büchern und Handschriften. Dazu gehören Wortsammlungen ab 1785 und altes Spruch-, Spiel-, Lied- und Erzählgut. Auch Hörspiele und Videokassetten mit Aufnahmen aus dem Lebensumfeld sowie Werke regionaler Mundartautoren wurden gesammelt. 
 

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